Da schütteln die älteren Stammgäste nur mit dem Kopf. „Der kann seinen Sohn doch nicht Jens nennen“, sagten sie. „Was ist, wenn der den Laden mal übernimmt?“ Der Grund für die Verwunderung über die Namenswahl: Der Gasthof Zum Dorfkrug in Dwergte wird seit mehr als 70 Jahren von einem Richard Hochartz geführt.
„Mein Großvater und mein Vater heißen tatsächlich ebenfalls Richard Hochartz“, sagt der heutige Inhaber – mithin „Richard III.“ genannt. Gemeinsam mit seiner Gattin Heike, gelernte Hotelfachfrau, führt der 53-Jährige den Familienbetrieb seit 1991. Er ist Koch, sammelte in seiner Ausbildung Titel bei diversen Koch-Meisterschaften, stand im Münchener Hilton und im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe bei Lothar Eiermann am Herd.
Nicht am Gast vorbeikochen
Das Können, eine gehobene Küche ins bodenständige Oldenburger Münsterland zu bringen, hätte er also durchaus. „Doch das funktioniert hier nicht“, sagt Hochartz. „Die Leute mögen es nicht abgehoben – und ich möchte nicht am Gast vorbeikochen.“ Und auch nicht vorbeischreiben. „An Schaum mit hastenichtgesehen und tralala: Mit solchen Formulierungen auf der Karte brauche ich nicht zu kommen.“
Stattdessen ist für den Erfolg etwas anderes nötig: frische und regionale Produkte, nichts aus der Tüte, saisonale Angebote wie Pfifferlinge, Spargel, Wild und Matjes, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, das Befriedigen von Sonderwünschen – und vor allem Liebe zum Detail. „Ob in Dwergte oder in München: Die Gäste bemerken den Unterschied“, ist sich der Küchenchef sicher.
Sohn Jens, um auf ihn zurückzukommen, hat dagegen eine Ausbildung zum Koch und zum Hotelfachmann abgeschlossen. Nach seinen beiden Ausbildungen ging er in eine große internationale Hotelkette nach Mainz. Dort arbeitete er knapp 2 Jahre im Restaurant als Chef de Rang. Er ist mittlerweile 26 Jahre alt und ist seit Januar 2016 mit seiner Frau Marie, die ebenfalls gelernte Hotelfachfrau ist, im eigenen Betrieb tätig.
Nachfolge ist geklärt
Sein Vater freut sich über den Nachfolger: „Mit 60 möchte ich schließlich nicht mehr am Herd stehen.“ Und das Problem mit dem Vornamen…? „Keine Sorge“, sagt „Richard III.“ grinsend in Richtung der Traditionsbewussten unter seinen Gästen. „Jens heißt mit zweitem Vornamen Richard.“
Quelle: AHGZ
Der Juniorchef des Hauses, Herr Jens Hochartz, hat im Jahr 2014 seine dritte Medaille errungen. Bei den niedersächsichen Jugendmeisterschaften hat er die Bronzemedaille errungen. Die vorherigen Erfolge waren:
- 1. Patz bei den ostfriesischen Jugendmeisterschaften
- 3. Platz bei dem VEGA-Pokal Norddeutschland
Einen Bericht der Meisterschaft können sie unter folgendem Link lesen:
http://www.mt-news.de/index.php?aid=9367